Tacheles: Tonic Water!

Tacheles: Tonic Water!

26.April 2021

Ein Mini-Guide für die Welt des Tonic Water.

Wer hat es noch nicht erlebt? Man steht im Getränkefachhandel vor dem Tonic Water Regal und fühlt sich, je länger man hinsieht, immer mehr verloren im Dschungel verschiedener Tonic Water Sorten. Man findet heute nicht nur eine Vielzahl unterschiedlicher Herstellermarken, sondern auch die verschiedensten Geschmacksrichtungen im Tonic Water Bereich.

Mit diesem Mini-Guide wollen wir euch einen kleinen Einblick in die Welt des Tonic Water geben.

Was ist Tonic Water?

Tonic Water ist eine Bitterlimonade, die es heutzutage in vielen verschiedenen Variationen gibt. Es enthält in der Regel Chinin, den Extrakt des Chinarindenbaumes. Einige Hersteller verwenden pflanzliches Chinin, während andere auf synthetisch gewonnenes zurückgreifen. Mitunter dadurch lassen sich gravierende Preisunterschiede erklären.
Chinin sollte in manchen Lebenslagen oder Gesundheitszuständen, wie zum Beispiel während der Schwangerschaft, nicht getrunken werden. Einige Hersteller wie zum Beispiel Aqua Monaco bieten auch chininfreie Tonic Water an, mit denen beispielsweise alkoholfreie Cocktails gemixt werden können.
Tonic Water enthält zudem verschiedene Gewürze, wodurch es erfrischend und richtig lecker wird.

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Wo kommt Tonic Water überhaupt her?

Zunächst einmal: Wo kommt Tonic Water überhaupt her? Die Geschichte dieser Bitterlimonade ist schon ziemlich alt, so viel ist sicher. Die Herkunftsmythen ranken sich um verschiedene Persönlichkeiten, recherchiert man im Netz, findet man wilde Geschichten über malariakranke Inkaprinzessinnen, schlaue Medizinmänner und fiebernde Seefahrer, die über Bord gehen. Doch wo liegt nun die Wahrheit?

Leider lässt sich die historische Wurzel des Tonic Water nicht mehr gänzlich rückverfolgen. Sicher ist jedoch, dass die Bitterlimonade dank des Chiningehalts zur Malariaprophylaxe von britischen Soldaten eingesetzt wurde. Wir können uns glücklich schätzen, dass die Arznei den Männern damals pur nicht gut genug geschmeckt hat – Um den bitteren Geschmack abzumildern, wurde kurzer Hand zum Gin gegriffen, wodurch wir heute den weit beliebten und viel gefeierten Gin&Tonic haben.

Welches Tonic Water zu welchem Gin?

Kommen wir zurück zu der Frage, mit der alles begann. Du stehst im Laden, willst das passende Tonic Water für deinen auserkorenen Gin mitnehmen. Aber woher sollst du in dieser unbändigen Auswahl wissen, welches das Beste für dich ist?

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  • Neutrales Tonic

    Indian Tonic Water (oft gelbes Etikett) oder Dry Tonic Water (oft silbernes Etikett) sind echte Allrounder und damit perfekte Begleiter zu fast jedem Gin.

  • Aromatisches Tonic

    Wie z.B. mediterranes Tonic Water kann einen würzigen, komplexen Gin toll ergänzen.

  • Fruchtig-florales Tonic

    Wie z.B. Elderflower (Holunderblüte) ist selbst schon recht süß. Daher raten wir von der Kombination mit süßlichen Gins ab - für herbe Gins oder Aged Gins kann es aber ein spannender Partner sein!

Ein kleiner, wenig überraschender Tipp lautet: Ein neutrales Tonic Water passt zu so gut wie jedem Gin. Als neutrales Tonic Water werden vor allem Dry Tonics und Indian Tonic Water bezeichnet.
Es gibt aber natürlich auch andere Variationen, wie aromatische Tonics – an dieser Stelle wollen wir vor allem das weit bekannte Mediterranean Tonic Water nennen aber auch weniger bekannte Coffee Tonics – oder fruchtig-florale Ausführungen, wie beispielsweise Elderflower (Holunder).

Möchte man also einen würzigen Gin – wie unseren Barbar london dry gin – noch stärker betonen, kann man gerne mal ein mediterranes Tonic dazu ausprobieren. Bei fruchtigen Gins kann man auch ein fruchtiges Tonic probieren, aber hier ist Vorsicht geboten. Das Ganze wird schnell übertrieben süß und schmeckt dann leider nicht mehr wirklich lecker. Daher empfehlen wir euch zu einem sehr fruchtigen Gin eher ein Dry Tonic, um das Getränk nicht zu überladen. Alternativ findet ihr auch fruchtige aber nicht zu süße Tonic Water, wie beispielsweise das exotische Tonic Water mit der japanischen Yuzu Frucht.


Wir können jedem nur ans Herz legen, verschiedene Tonics auszuprobieren und so den eigenen Liebling zu finden. Bei unseren Video Gin-Tastings schicken wir euch drei verschiedene Tonic Water Sorten mit, damit ihr die unterschiedlichen Noten herausschmecken und testen könnt.

Eine neue Alternative: Tonic Sirup

Seit einiger Zeit findet sich in der Tonic Water Landschaft auch Tonic Sirup als Alternative. Der klare Vorteil: Der Sirup ist sehr lange haltbar, und braucht man nur wenig davon, wird die Flasche nicht direkt schal. Man kann sich also bei Bedarf die gewünschte Menge Tonic Water selbst herstellen durch Mischen mit Mineralwasser.

Auch für manche geshakte Cocktails und heiße Drinks eignet sich Tonic Sirup hervorragend. Dabei ist der Sirup oftmals deutlich aromatischer als die fertige Bitterlimonade, sodass man bei der Dosierung vorsichtig sein muss. In der Rubrik "Cocktails" findet ihr einen leckeren heißen Cocktail mit Tonic Sirup.

Unser Fazit

So flach und ausgelutscht das auch klingen mag, beim Tonic Water gilt für uns vor allem eines: Probieren! Die Tonic Water Landschaft ist stetig am wachsen, und man kann mittlerweile viele exotische Exemplare finden, die für ausgefallene Gins der perfekte Begleiter sind. Wer sich unsicher ist und einen Allrounder sucht, ist mit einem neutralen Tonic (z.B. Dry oder Indian) oft gut beraten.

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