Mit ein paar einfachen Tipps und den richtigen Zutaten mixt ihr zuhause ganz einfach leckere Cocktails.

Cocktails: Die Basics

19.04.2024

Aber Moment mal – ist diese Idee, ein Destillat im Holzfass reifen zu lassen denn so revolutionär? Offen gesagt: Nein. Einem Edeldestillat durch monatelange Reifung in einem erlesenen Fass den letzten Schliff zu verpassen, ist bereits ein alter Brauch in Brennereien. Nur wurde das früher eben nicht mit Gin gemacht, der zur Fertigstellung an sich keine Lagerzeit benötigt, sondern bei anderen klassischen Spirituosen wie Whisky oder Rum. Die Idee selbst ist also nicht neu – im Bereich Gin allerdings ein sehr junger Brauch. Nichtsdestotrotz bringt die Fassreifung einzigartige und auch sehr leckere Aged Gins hervor, die je nach Fass nussige bis holzige Noten haben.

Was ist ein Aged Gin?

Das Prinzip ist einfach erklärt: Man legt einen an sich fertigen Gin auf’s Holzfass, lässt ihn beliebig lange reifen und füllt ihn dann ab, wenn man selbst das Aroma perfekt findet. Dabei hat der Brenner unterschiedliche Wahlmöglichkeiten, was das Fass betrifft: Soll es ein neues, noch unbelegtes Fass sein? Oder lieber ein gebrauchtes Fass? Gebrauchte Fässer nennt man auch „vorbelegt“. Je nach Vorliebe des Destillateurs kann der Gin also durch ein neues Holzfass veredelt werden, oder eben durch ein vorbelegtes Fass. Vorbelegte Fässer bringen dabei immer deutlich das Aroma jenes Getränks mit, das zuvor im Fass lag. Das kann von Whisky über Rum oder Sherry bis hin zu Wein alles sein.

Wie schmeckt ein Aged Gin?

Der Geschmack eines Aged Gin wird maßgeblich von zwei Dingen beeinflusst: Den Grundgeschmack des Gins und die Wahl des Fasses.
An sich können bei einer Fasslagerung Feinheiten im Grundgeschmack eines Gins etwas untergehen oder durch andere, neue Aromen ersetzt werden. Den Grund-Tenor des Ursprungsprodukts sollte man allerdings immer herausschmecken können – das macht die Handwerkskunst bei Aged Gins aus.
Die zweite große Stellschraube am Geschmack eines fassgelagerten Gins ist, wie bereits erwähnt, das Fass selbst. Ist es neu, unbenutzt? Oder lag darin zuvor ein charakteristischer, torfiger Whisky? Ist das Fass getoastet (LINK), und wenn ja wie stark? All das sind viele Faktoren, die den Endgeschmack des Aged Gin ausmachen. Das Schöne daran: Jeder Aged Gin ist einzigartig und kein Exemplar gleicht hier dem anderen. Der Geschmack kann also von floralen Noten oder Zitrusfrische über holzige oder torfige Noten bis hin zu süßlichen Vanille- und Nussakzenten in alle Richtungen gehen.
Hier findet ihr ein Tasting-Video zum High Fir barrel aged aus der Brau- & Brennwerkstatt. [Video]

Wie viel kostet ein Aged Gin?

In der Regel liegt der Preis eines Aged Gin ein ganzes Stück höher als der des nicht gereiften Pendants. Was auf den ersten Blick wie eine gut durchdachte Marketing-Masche wirkt, ist aber tatsächlich ein einfaches Rechenbeispiel: Die Fässer, in denen Aged Gins gelagert werden, werden traditionell in Küfereien hergestellt. Entscheidet sich ein Brenner dafür, den Gin in einem vorbelegten Fass „auszubauen“, kauft er ein gebrauchtes Fass ein, welches erst aufwändig wiederaufgearbeitet werden muss. Über die Dauer der Fasslagerung wird das Fass regelmäßig vom Brenner gepflegt, damit das Aroma perfekt „in den Gin“ wandert. Ist die Reifung abgeschlossen und der fertige Aged Gin in Flaschen abgefüllt, kann das Fass neu belegt werden, allerdings nicht beliebig oft. Die ursprüngliche Aromatik des Fasses verbraucht und ändert sich mit der Zeit. Hat es nach wenigen Lagerungen ausgedient, wird es also in der Regel zu einem hübschen Steh- oder Verkaufstisch umfunktioniert 😊 Wie ihr seht, steckt in einem Aged Gin im Vergleich zum „normalen“ Gin ein deutlich höherer Arbeitsaufwand, und dieser schlägt sich auch im Preis nieder.

Wie serviert man einen Aged Gin?

Die Servier- und Genussmöglichkeiten bei Aged Gins sind so vielfältig wie die Zahl der Exemplare, die wir heute schon finden. Wir ermuntern alle dazu, selbst kreativ zu werden und verschiedene Serviermöglichkeiten auszuprobieren. Hier findet ihr ein paar Tipps, wie ihr den High Fir Barrel Aged Gin genießen könnt:

1. Pur

Der Klassiker – Einen guten Aged Gin kann man hervorragend pur genießen. Hierdurch kommt das komplexe Aroma am besten zum Vorschein.

2. Mit ein paar Tropfen Wasser

Wem es solo zu kräftig ist, raten wir dazu, ein paar Tropfen Wasser hinzuzugeben. So wird das Aroma weicher und milder, und Aged Gin Newbies kann es so leichter fallen, die Vielfalt der Aromen zu erkunden.

3. Als Cocktail-Variante

Für den High Fir Barrel Aged Gin, der neun Monate im Bourbon Fass gereift ist, empfehlen wir einen klassischen Whisky-Cocktail: Den Boston Sour.

5 cl High Fir barrel aged
3 cl Zitronensaft
2 cl Zuckersirup
1 Eiweiß
Eis
Alle Zutaten in einen Shaker geben und kräftig miteinander shaken, bis das Gefäß ganz kalt wird. In ein Glas seihen und fertig!

Und wieso jetzt kein Tonic Water?

An sich kann man auch einen Aged Gin mit einem Tonic Water probieren. Unsere Erfahrung beim High Fir barrel aged war jedoch, dass die Bittere nicht so schön mit den vollmundigen Fassakzenten harmoniert hat, weshalb wir euch lieber andere Serviermöglichkeiten empfehlen. Das kann jedoch von Aged Gin zu Aged Gin unterschiedlich sein – von daher gilt: Einfach ausprobieren! Vielleicht gefällt euch ein Elderflower-Tonic gut um Aged Gin, um florale Akzente wieder aufzugreifen? In diesem Sinne: Cheerio!

Oft bekommen wir zu hören, dass Cocktails kompliziert sind, lange zur Zubereitung brauchen, man viel Equipment oder unübliche Zutaten braucht. All das kann einen natürlich schon abschrecken, Cocktails für die nächste Grillparty oder den Spieleabend zu servieren.

Aber halt! Wir räumen auf mit den Vorurteilen über Cocktails.

Cocktails sind nämlich im Grunde genommen sehr einfach. Es gibt etliche Cocktails, für die man sehr wenige Zutaten braucht, und hat man einmal die Basics raus, ist es wirklich einfach! Wir haben bei uns im Team bislang noch keinen Profi-Bartender mit dabei, und vor allem daher ist uns wichtig, euch Cocktails zu zeigen, die auch wir einfach und dabei trotzdem lecker finden. Schaut doch mal auf unserem Instagram-Kanal vorbei, hier posten wir regelmäßig kleine Mix-Videos!

Wir zeigen euch auf dieser Seite, welches Equipment und welche Zutaten ihr häufig braucht.

  • Zuckersirup

    Zuckersirup braucht ihr für fast alle Drinks. Es ist ein geschmacklich neutrales Süßungsmittel, bei manchen Cocktails wird stattdessen ein anderer Sirup mit stärkerem Eigengeschmack verwendet, wie zum Beispiel Ahorn- oder Fruchtsirup.
    Ihr könnt Zuckersirup entweder fertig kaufen oder auch ganz einfach selbst herstellen: Wasser und Zucker im Verhältnis 1:1 mischen und unter Rühren erhitzen. In einer sauberen Flasche im Kühlschrank aufbewahrt hält er sich ein paar Wochen lang.

  • Zitronensaft

    Zitronensaft gibt einem Drink Frische, aber auch eine gewisse Textur. Daher solltet ihr immer am besten mit frischen Zitronen arbeiten und keine dünnflüssige Zitronen-Brühe (am besten aus der Plastiktube in Zitronenform) verwenden.

  • Foamer

    Für manche Sour Variationen wird mit Eiweiß gearbeitet, um eine schöne Schaumkrone zu zaubern. Schmeckt lecker, bringt eine tolle Textur und ist gesundheitlich unbedenklich, wenn ihr mit frischen Eiern arbeitet! Als vegane Variante eignet sich z.B. Kichererbsensaft.

  • Eiswürfel

    Beim Eis für einen Longdrink gilt: Je größer und dichter, desto besser. So wird euer Cocktail angenehm gekühlt, ohne schnell zu verwässern.

  • Shaker

    Viele klassische Cocktails werden geschüttelt. Hierfür braucht ihr einen Shaker, es empfiehlt sich beispielsweise ein Shaker aus Edelstahl.

  • Einen Cocktail "abseihen"

    Manche Cocktails sollen in das Glas geseiht, das heißt durch ein Sieb gegossen, werden. Habt ihr kein Barsieb zuhause, könnt ihr oft auch ganz einfach einen Esslöffel nehmen, um die festen Bestandteile im Shaker zurückzuhalten.

  • Fancy Deko

    Sind wir mal ehrlich, Cocktails sind ja oft auch was für's Auge! Manchmal hat man schon den Eindruck, der Bartender versucht gerade, seine Lebensgeschichte abzubilden und sich selbst zu verwirklichen. Zu viel des Guten sollte es also nicht sein, aber mit einer einfachen aber schicken Zitruszeste macht man nie etwas verkehrt - hierzu gibt es viele hilfreiche YouTube Videos.


Der Boston Sour: 5 cl High Fir barrel aged, 3 cl Zitronensaft, 2 cl Zuckersirup, 1 Eiweiß, Eis - Alle Zutaten in einen Shaker geben und kräftig miteinander shaken, bis das Gefäß ganz kalt wird. In ein Glas seihen und fertig!

Also, worauf wartet ihr?

Schnappt euch euren Lieblings-Gin, werft einen Blick in unsere leckeren Cocktail-Rezepte und ran an die Shaker!

In diesem Sinne: Cheerio!

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